Museum Reinheim

 .....zu Gast in der Vergangenheit.

Orte jüdischen Lebens in Reinheim - die ehemalige Tankstelle in der Darmstädter Straße

In den Zwanziger Jahren lebten in Reinheim ungefähr 100 jüdische Mitbürger in einer Einwohnerschaft von rund 2350 Personen über das gesamte damalige Stadtgebiet verstreut. Sie waren als Geschäftsleute und Händler im Kleinen und Großen tätig, als Metzger, als praktischer Arzt und Lehrer. Sie beteiligten sich am öffentlichen Leben, in der Schule, den Vereinen, in der Kommunalpolitik. Ihre Kinder hießen nun Robert, Hermann und Rita, nicht mehr Abraham, Mordachai, Recha und Chänni.

Man hätte vordergründig von einer gelingenden Integration sprechen können, doch bei Unstimmigkeiten, im Konfliktfall traten sehr schnell Ressentiments, Vorurteile und Ablehnung auf.

Die aus Bickenbach zugezogenen Familien Bentheim/Steiermann lebten schräg gegenüber im Haus, Darmstädter Straße 20. Sie handelten mit Oelen, Fetten, Mehl, Lebensmitteln, Seife und erhielten 1927 die Erlaubnis, eine Benzinpumpenanlage zu errichten. Vermutlich war das die erste Tankstelle in Reinheim.

Reinheimer erinnern sich, dass hier auf der Ecke später ebenfalls eine Tankstelle war.

Rosemarie Töpelmann, Museum Reinheim

Karte
Infos